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Unsere Geschichte

Die Entstehung der ältesten Institution der APG, das Alterszentrum Bühli in Ennenda, geht zurück in die Jahre 1845 bis 1848. Zu dieser Zeit befand sich der Kanton Glarus mit seiner stolzen Textilindustrie in einer wirtschaftlichen Notlage und die Bevölkerung kämpfte gegen die Armut und verschiedene Epidemien. Einige ehrenhafte Bürger und Fabrikanten traten zusammen und gründeten einen Hilfsverein, um Spenden zu sammeln. Die Initiative fand in der Bevölkerung grossen Anklang und es kamen erfreulicherweise viele Spenden zusammen. Die Initianten errichteten damit einen Armenhausfond, welcher für die Gründung eines Gemeindearmenhauses dienen sollte.

Trotzdem vergingen fast 50 Jahre, bis 1895 der Antrag für den Bau eines Asyls gestellt wurde. Dieser wurde aber aus Kostengründen verschoben. Am 19. November 1899 beschloss dann die Gemeindeversammlung von Ennenda, dass im Frühling 1900 mit dem Bau begonnen werden soll.

Es wurde eine Asylkommission gewählt mit dem Auftrag, die Organisation zu übernehmen und zusammen mit einem Frauenkomitee die Inneneinrichtung zu bestimmen. Die Gemeinde wiederum stellte das Grundstück und das Wasser unentgeltlich zur Verfügung. 1902 war es dann endlich soweit und der Neubau konnte bezogen werden.

1975 wurde wieder ein Neubau realisiert, der den veränderten Bedürfnissen besser entsprach. Es war auch gleichzeitig der Schritt weg vom herkömmlichen Asyl zu einem Alters- und Pflegeheim, bei dem die Pflege und Betreuung der Bewohnerinnen und Bewohner im Zentrum stand.

Bedingt durch den schnellen Wandel und die höheren Ansprüche stand schon nach weiteren 25 Jahren eine Sanierung und Modernisierung an. Nach einer zweijährigen Bauzeit konnte 2004 das Alters- und Pflegeheim Bühli in einem neuen und modernen Erscheinungsbild der Bevölkerung übergeben werden.

2015 hat der Verwaltungsrat im Rahmen seiner Angebotsstrategie entschieden, im Alterszentrum Bühli einen weiteren Umbau zu planen und gestaffelt einen Anbau mit einer Demenzwohngruppe zu realisieren. Anfangs 2016 wurde ein Projektwettbewerb mit selektivem Charakter ausgeschrieben und Mitte 2016 das Siegerprojekt «Hans im Glück» durch das Preisgericht ausgewählt. Dem Nachwuchsteam der nuak GmbH aus Zürich ist es gelungen, auf eindrückliche Weise dem Bühli ein modernes Erscheinungsbild zu geben und den Anbau mit einer wunderschönen Gartenanlage harmonisch in die bestehende Landschaft zu integrieren. Ende 2017 wurde das Baugesuch der Gemeinde Glarus eingereicht und bereits Mitte 2020 konnten die ersten acht Bewohnenden in die Demenzwohngruppe mit 12 Pflegeplätzen einziehen. Leider musste das geplante Eröffnungsfest infolge der Corona-Pandemie abgesagt werden.

Bühli

Die zweitälteste Institution der APG, das Alterszentrum Bergli in Glarus, geht zurück in das Jahr 1909. Nachdem die Egidius Trümpy & Cie (Baumwolldruckerei) nach über 110 Jahren den Betrieb einstellte, verging einige Zeit bis das Projekt eines Altersheims auf deren Gelände entstand. Aus verschiedenen Quellen ist zu entnehmen, dass 1915 ein erster Planwettbewerb mit 163 eingegangenen Projekten stattgefunden hat. Als Siegerprojekt wurde das auch noch heute sehr markante und mächtige Gebäude in der Form eines ländlichen Neubarocks ausgewählt.

1916 begann man mit Arbeitslosen das Baugelände an bester Hanglage zu erschliessen, aber erst 1928 wurde mit dem Bau begonnen. Am 1. Mai 1930 konnte das «Pfrundhaus» eröffnet werden, welches von Fräulein Elsa Hilfiker als erster Verwalterin während acht Jahren geleitet wurde.

Nach 50 Jahren wurden in den Jahren 1980 bis 1982 eine erste Renovation sowie ein umfangreicher Umbau realisiert. 2002 wurde erneut ein Planwettbewerb ausgeschrieben, zu dem 68 Entwürfe eingereicht worden sind. Daraus wurde der heutige Neubau nach rund drei Jahren Bauzeit realisiert.

Mit der offiziellen Eröffnung im Jahr 2005 wurde auch das «Pfrundhaus Altersheim am Bergli» mit dem «Altersheim Höhe», auch bekannt unter der Bezeichnung «Asyl», fusioniert. Ein grosser Schritt für alle Beteiligten und Betroffenen der beiden unterschiedlichen Institutionen, die seither im «Alterszentrum Pfrundhaus» zusammenleben.

2015, zum 10-jährigen Jubiläum der Zusammenlegung der beiden Institutionen, und aus Anlass des 85-jährigen Bestehens des Altersheims, wurde die Bezeichnung «Pfrundhaus» abgelegt und der ursprüngliche Name «Bergli» wiederverwendet. Gleichzeitig wurden auch die beiden architektonisch sehr unterschiedlichen Häuser in «Haus Glärnisch» (Neubau) und «Haus Wiggis» (Altbau) umbenannt.

Anfangs 2017 mussten am «Haus Wiggis» die Dachrinnen und die Fensterläden saniert werden.

Gleichzeitig hat der Verwaltungsrat entschieden, auch die Gartenanlage neu zu gestalten mit dem Ziel, eine Begegnungs- und Aufenthaltszone für unsere Bewohnenden und Angehörigen zu schaffen. Dabei soll ein Brunnen im Zentrum der beiden Häuser als verbindendes Element wirken. Die Bauausschreibung erfolgte im April und wurde durch eine Einsprache der Denkmalpflege blockiert. Diese störte sich insbesondere daran, dass die aus Holz bestehenden Fensterläden durch ein Modell aus Aluminium ersetzt werden sollten. An einem runden Tisch mit allen Beteiligten und Betroffenen konnte eine Einigung erzielt werden, unter der Voraussetzung, dass die Metallfensterläden gleich aussehen wie die alten aus Holz. Der Lieferant konnte dies zusichern und Ende Jahr wurde die Baubewilligung erteilt.

Bei der Realisierung der neuen Gartenanlage mussten auch die Anliegen des Heimatschutzes
gebührend berücksichtigt werden. Der geplante Brunnen stand im Zentrum einer inspirierenden Diskussion und die Anlage konnte Anfangs Mai 2018 realisiert und im Herbst eingeweiht werden.

Bergli

Die jüngste Institution der APG, das Alterszentrum Bruggli in Netstal, geht zurück in das Jahr 1920. Damals gründete Oberst Rudolf Kubli den Bürgerasylfond mit einer Einlage von Fr. 5'000.

Da trotz weiteren Spenden über mehrere Jahre kaum ein Vermögen angehäuft wurde, beschloss 1936 die Bürgergemeinde, dem Bürgerasylfond weitere regelmässige Mittel zukommen zu lassen. So betrug der Fond im Jahre 1965 zwar bereits Fr. 375'760, was für einen Bau aber immer noch nicht ausreichte. Da man in Netstal wusste, dass das in die Jahre gekommene, kleine Friedheim der evangelischen Freikirche Ennenda nicht mehr allzu lange in Betrieb bleiben würde, beschloss die Gemeindeversammlung auf Antrag der FDP 1967, es sei die Erstellung einer Alterssiedlung zu prüfen. Der Bedarf war wohl ausgewiesen, aber die Gemeinde brachte die Finanzen nicht auf. Erst eine unerwartete Spende von Konrad Auer-Brunner in der Höhe von Fr. 500'000 brachte den lang ersehnten Durchbruch.

Die Baukommission entschied sich für den Standort auf der Hinterallmend, da dieser nahe beim Dorfkern lag. Die Gemeindeversammlung vom 30. April 1971 gab dann aber dem viel sonnigeren Platz «im Bruggli» den Vorzug und genehmigte das von Architekt Willy Leins, Zürich, eingereichte Projekt, welches im vorausgegangenen Wettbewerb mit dem 1. Preis belegt wurde.

1972 begannen dann endlich die Bauarbeiten und nach rund eineinhalb Jahren Bauzeit konnte das Haus mit 31 Einzelzimmern und zehn Ein- und Zweizimmerwohnungen feierlich eingeweiht werden. Der Bau kam insgesamt auf rund 5 Millionen Franken zu stehen und war mit seinen 15'000 m3 damals das grösste Gebäude der Gemeinde.

1991 wurde der Gemeinschaftsraum um eine Cafeteria erweitert. 1996 wurden der Wohnungs-trakt aufgestockt, die Sanierung der Fassade und des Daches vorgenommen, der Haupteingang erneuert und eine der damals modernsten Warmwasserkollektoren-Anlagen der Schweiz auf dem Dach realisiert. 2004 bis 2008 wurden viele Inneneinrichtungen erneuert und 2016 ein Anbau für den Tagesaufenthalt der pflegebedürftigen Bewohnerinnen und Bewohner erstellt und die Küche sowie die Lingerie saniert. 2019 befasste sich der Verwaltungsrat mit der Weiterentwicklung des Brugglis. Verschiedene gesellschaftliche sowie betriebswirtschaftliche Faktoren zeigten auf, dass ältere Menschen länger zu Hause sein möchten und später in ein Alterszentrum eintreten. Auch nahm im Kanton Glarus in den letzten fünf Jahren die Nachfrage nach einem Pflegeplatz stetig ab.

In der Gesellschaft haben sich verschiedene Wohnformen auch im Alter etabliert und der Verwaltungsrat hat entschieden, das Alterszentrum Bruggli mit dem Angebot «betreutes Wohnen» neu zu positionieren und wiederum einen Projektwettbewerb mit selektivem Charakter auszuschreiben. Aus 30 Wettbewerbsteilnehmenden hat die Jury am 4. Mai 2021 das Projekt «Rotärd» der Architekten Bob Gysin Partner BGP aus Zürich ausgewählt.

Bruggli

Unsere Gegenwart

An der Landsgemeinde vom 7. Mai 2006 wurde die Reduktion von 25 Ortsgemeinden auf drei Einheitsgemeinden mit knapper Mehrheit beschlossen. Mit Beginn des politischen Umsetzungsprozesses wurden anfangs 2010 die drei Altersheime - das Bruggli in Netstal, das Pfrundhaus in Glarus und das Bühli in Ennenda - in die heutige Organisation der Alters- und Pflegeheime Glarus (APG) überführt und ein Verwaltungsrat anstelle der bisherigen Altersheimkommissionen eingesetzt. Die APG als öffentlich-rechtliche Institution bieten rund 160 Bewohnerinnen und Bewohnern ein Zuhause und rund 150 Mitarbeitenden einen interessanten und abwechslungsreichen Arbeitsplatz.

Im Weiteren engagieren sich die APG in der Nachwuchsförderung und bilden rund 30 Lernende in fünf verschiedenen Berufsrichtungen aus.

Unsere gemeinsame Zukunft

Bereits Ende 2017 hat der Regierungsrat ein Konzept zur Stärkung der Langzeitpflege verabschiedet und diverse Massnahmen empfohlen. Darunter auch die Förderung der integrierten Versorgung, welche die Menschen in den Mittelpunkt stellt. Konkret wurde empfohlen, dass sich die öffentlichen Spitexorganisationen und die Alters- und Pflegeheime zu integrierten Leistungserbringenden zusammenschliessen sollen. Dementsprechend hat der Gemeinderat in seiner letzten Legislaturplanung auch eine gemeinsame Trägerschaft für den Verein Spitex Glarus und die Alters- und Pflegeheime Glarus (APG) angestossen.

Im Jahr 2020 haben die Spitex Glarus, die Alters- und Pflegeheime Glarus und die Gemeinde Glarus ein gemeinsames Projekt gestartet, dessen Ziel es war, die Spitex und die APG in einem Modell der integrierten Gesundheitsversorgung zusammenzuführen. Die Bevölkerung von Glarus soll dadurch weiterhin, auch bei wachsenden Herausforderungen im Sozial- und Gesundheitswesen, von einem bedarfsgerechten, professionellen und zeitgemässen Pflege- und Betreuungsangebot profitieren.

Die Mitgliederversammlung des Vereins Spitex Glarus hat im Juni 2022 dem Zusammenschluss mit den APG unter der neuen Trägerschaft "cura unita glarus" der Gemeinde Glarus zugestimmt. Die Gemeindeversammlung hat ebenfalls im Juni die Vorlage "cura unita glarus" angenommen und so den Weg für die gemeinsame Trägerschaft geebnet.

Die Gründung der neuen öffentlich-rechtlichen Anstalt cura unita glarus ist per 01.01.2023 erfolgt und die beiden Geschäftsbereiche, Alterszentren Glarus und Spitex Glarus, haben ihre operative Tätigkeit aufgenommen. Die neue Trägerschaft wird dabei von einer Co Geschäftsführung geleitet und von einer gemeinsamen Geschäftsleitung unterstützt.

Mit der Abnahme der Rechnung 2022 durch Stimmbürgerinnen und Stimmbürger der Gemeinde Glarus am 2. Juni 2023 werden die Alters-und Pflegeheime Glarus offiziell aufgelöst und die Geschichte, welche Anfangs 2010 begann, damit abgeschlossen. Gleichzeitig wird das neue Kapitel cura unita glarus eröffnet.

Durch die strukturelle, organisatorische Zusammenführung unter ein gemeinsames Dach und die intensivere Zusammenarbeit der ambulanten und stationären Leistungserbringer kann die Beratung, Betreuung, Hilfe und Pflege von Menschen jeden Alters über die ganze Behandlungskette hinweg – ganz auf die Bedürfnisse jeder einzelnen Person abgestimmt – aus einer Hand organisiert und weiterentwickelt werden. Auch den Mitarbeitenden eröffnet die Zusammenführung Chancen, ermöglicht sie doch attraktivere Ausbildungs– und Arbeitsplätze mit zusätzlichen Berufsperspektiven.